Auf der suche nach den big five

Herzlich Willkommen in Kenias tierreichstem Reservat, in der Masai Mara.

 

Angekommen im Nationalreservat wurden wir in einem kurzen Rundgang von den Massai´s in die Flora und Fauna eingeführt. 

Dabei wurde uns ein total unscheinbarer Busch nähergebacht. Sein Name Salvadora Persica welcher in der Umgangssprache unter der Bezeichnung “Zahnbürsten-Baum” bekannt ist. Unser Masai Guide schnitt ein Stück von diesem Busch ab, schälte ungefähr ein Drittel davon und fing mit seinem strahlend weissem Lächeln, wie wild an diesem Stockerl an zu kauen. So nebenbei, eigentlich eine Frechheit wie strahlend weiss die Zähne des Massai´s waren. Nach intensivem Kauen auf dem Stockerl, sah dieser einer Zahnbürste zum verwechseln ähnlich. Wir waren mehr als positiv überrascht. Also sollte wer von Euch auf Natur pur setzen, lege ich Euch diesen Busch ans Herz.

 

Danach wurden wir zu unserem Zelt gebracht, wo bereits unsere Koffer warteten. Das Oloshaiki Camp befand sich direkt am Talek River. Von allen Unterkünften hatte man einen schönen Ausblick auf den Talek River und konnte zusätzlich die umher tollenden Paviane beobachten.

 

Schnell unsere paar Habseligkeiten ausgepackt waren wir auch schon wieder zusammen, mit unserem Masai, zurück beim Hauptzelt. 

 

Nach einem ausgiebigen Mittagessen dauerte es  keine 10 Minuten, da kamen über eine Holzbrücke auch schon die Jeeps, welche uns in die Weiten der Masai Mara führen würden. Wir stiegen in den uns zugeteilten Jeep und warteten gespannt auf die ersten Worte unseres Guides.

 

Mit einem breitem Grinsen ertönten die Worte "Hakuna Matata" aus seinem Mund.

 

Mir fiel sofort der Disney Klassiker, König der Löwen ein und das gleichnamige Lied, das von Timon und Puma gesungen wurde, welches sich regelrecht zu einem Ohrwurm entpuppte.

Es heißt: "Die Sorgen bleiben dir immer fern" Keiner nimmt uns die Philosophie Hakuna Matata!

Nach ein Paar gefahrenen Metern wurden uns die Verhaltensregeln näher gebracht.

 

Die Regeln waren für uns keine sonderliche Überraschung. Die wichtigste war natürlich, NIEMALS aussteigen, auch nicht wenn Babylöwen ja so knuffig und süß aussehen und man sie einfach knuddeln möchte. Irgendwo im Gebüsch befindet sich zu diesem Wollknäuel eine Löwen-Mami die "not so amused" sein wird, wenn es um Ihre Babies geht. 

 

Auf unserer ersten Pirschfahrt welche bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte, konnten wir Flusspferde, Wasserböcke, Gazellen und jedemenge Impalas sowie Gnus beobachten. Von einem euphorischen Rufen ein Impala, ein Gnu wurde nach gefühlten einer Million dieser Tiere schnell ein leidenschaftsloses ein Impala, ein Gnu.  

 

Die Big Five blieben bei dieser Fahrt leider aus.

 

Wer sind eigentlich die Big Five?

In Deutsch die grossen Fünf, wurden früher bestimmte Tiere von Grosswilderer bezeichnet. Diese wurden nicht aufgrund ihrer tatsächlichen Grösse so benannt, sondern vielmehr aufgrund der Schwierigkeit sie zu wildern.

Zu den Big Five zählen der Steppenelefant, das Spitzmaulnashorn, der Afrikanische Büffel, der Löwe und der Leopard. 

 

Zurück im Camp nahmen wir unser Dinner ein und liessen den Tag mit seinen ersten Eindrücken, gemütlich am Lagerfeuer, ausklingen.

 

Wunderschönen Guten Morgen an Tag 2 in der Masai Mara.

 

Nach einer ungewöhnlichen Nacht, mit seltsamer Geräuschkulisse waren wir erstaunlicher Weise dennoch Topfit und bereit für unsere neuerliche  "Jagd" nach den Big Five. So ging es nach dem Frühstück auch schon wieder los in die Weiten des

"gefleckten Landes".

 

Anfangs sahen wir lediglich die üblichen verdächtigen, Impalas und Gnus. Wir waren ganz alleine in unserem Jeep unterwegs, als wir in der Ferne die ersten Elefanten sahen. Wir hatten einen der Big Five gefunden. Unweit von den Elefanten, befand sich eine kleine Gruppe Giraffen, die genüsslich an einem Baum ihr Mal einnahmen. Ein Wildschwein kreuzte vor unserem Jeep den Weg und schon viel uns der Ohrwurm "Hakuna Matata" wieder ein. 

 

Die Weiten des Nationalparks sind nicht zu beschreiben. Die Stille trotz der Vielzahl an Tieren in der Savanne, war von unschätzbaren Wert.

 

Nach 3 Stunden Fahrt fuhren wir zurück in unser Camp, nahmen hastig unser Mittagessen ein und waren schon wieder in den Startlöchern, zu unserer großen ausgedehnten Wildbeobachtungsfahrt.

"Neues Spiel, neues Glück."

Nach gut 20 Minuten Fahrt, sahen wir die ersten Zebras die neugierig zu unserem Jeep kamen. Immer nur soweit um nicht in Gefahr zu geraten. In einer kleinen Schlucht erspähten wir Nilpferde oder wie sie in Kenia genannt werden die ersten Hippos. Weiter ging es mit einem Büffel der ganz alleine in der Savanne stand, ein weiterer der Big Five. 

Teilweise waren die Wege sehr holprig, besonders wenn wir über ein Flussbett mussten. Der Jeep rutschte regelrecht auf den schlammigen Steinen weg. Dies waren jene Momente, welche das Adrenalin aufgrund des Unbehagens in die Höhe schnalzen lies. Wir hielten uns links und rechts am Jeep an und versuchten irgendwie die Balance zu halten, was manchmal gar nicht so einfach war. Erfolgreich über das Flussbett gekommen, wurden wir wenige Meter um einen weiteren der Big Five belohnt. Man konnte ihn von den Farben der Gräser kaum ausmachen, aber desto näher wir kamen, thronte er so majestätisch im Gras, welches eine absolute Augenweide war. Er war so schön anzusehen. 

Der König der Tiere - der Löwe. Laut unseren Guide dürfte er zuvor erst eine Beute verspeist haben, da die vielen Fliegen in seinem Gesicht darauf zurück zu führen waren, dass diese von den Blutresten angezogen wurden. So verharrten wir ca. 10 Minuten und bewunderten dieses majestätische Tier, wobei wir festgestellten, dass seine Mähne garnicht so flauschig aussah wie man es manchmal in Filmen sah. Sie ähnelte mehr einer Drahtbürste. Nach einem ausgiebigen Fotoshooting, verabschiedeten wir uns vom König der Tiere, der unbehelligt die warmen Sonnenstrahlen genoss und fuhren weiter.

 

Auf einmal läutet das Handy unseres Guide's (Ich war total überrascht, dass hier sogar ein Empfang war).Er fing wie wild mit seinen Händen an zu fuchteln und wir wurden nervös, da wir das gesprochenen in keiner Weise verstehen konnten, bis er sich zu uns umdrehte und meinte, er hätte eine Überraschung für uns. Nichtmal ganz realisiert was er uns gerade gesagt hatte, aber erleichtert dass es etwas positives sein musste, stieg er auch schon ins Gaspedal und fuhr los, für uns, ins Ungewisse.

 

Nach 15 Minuten querfeldein in der Savanne blieb er stehen. Rundherum waren weder Impalas noch Gnus, von denen hier eigentlich mehr als reichlich existieren. Bei genauerem hinsehen sahen wir die angekündigte Überraschung. Ungefähr 50 Meter entfernt stand ein ausgewachsenes Spitzmaulnashorn, welches immer wieder mit den Ohren wackelte. Es war sichtlich gestresst, daher hielten wir auch einen gewissen Sicherheitsabstand, safty first. Da sich dieses imposante Tier augenscheinlich nicht wohl fühlte, schossen wir so viele Fotos wie möglich und beschlossen, ihm seinen Frieden zu lassen. Nummer 4 der Big Five war somit auch erledigt.

 

Langsam brach die Dämmerung herein und wir traten den Rückweg ins Camp an. Am Weg zurück sahen wir in der Ferne Heissluftballons am Horizont gleiten, welches mit dieser spektakulären Kulisse zu einem mächtigen Bild wurde. Beim beobachten der Ballons spürten wir wie die Wärme der Sonne schnell von der hereinbrechenden Nachtkälte abgelöst wurde, sodass wir froh waren, nach 35 Minuten Fahrt, wieder im Camp ankamen.

 

Nach dem Abendessen, saßen wir am Lagerfeuer und lauschten dem Knistern des Holzes. Es war eine sternenklare Nacht, dass man sogar die Milchstraße mit dem freien Auge sehen konnte. Ein perfekter Abschluss für Tag 2 in der Masai Mara.

 

Letzter Tag unserer 3 Tages Safari

 

Kurz nach Sonnenaufgang, starteten wir mit unserem Frühstück zu unseren letzten Pirschfahrt. Wir entscheiden uns, bei den Nilpferden ein Picknick zu machen, weil wir es dort am "sichersten" fanden. Wir stopften unser Frühstück in uns hinein (Soviel zum Thema wir fühlten uns sicher und entspannt)  und freuten uns auf eine ganz besondere Herden Reise. So fuhren wir 40 Minuten in der Savanne umher bis wir zu einem großen Flussbett kamen. Um uns herum waren um die 500 Gnus, welche total nervös erschienen. Das waren sie auch, da die große Gnuwanderung bevor stand und sie die Gefahr der Krokodile kannten. Es dauerte seine Zeit, bis auf einmal Bewegung in die Herde kam und uns bewusst wurde, sie treten ihre Reise an und zwar genau jetzt. Wir hatten Glück, die Krokodile hatten anscheinend keinen Appetit, da keines der Tiere zu Schaden kam. So standen sie auf der anderen Uferseite, sichtlich erleichtert und regelrecht entspannt.

So machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Camp, packten unsere Sachen, verabschiedeten uns von den Masai's und machten uns auf dem Weg zu unserem Retro Flieger. 

Am Rückflug machten wir eine Zwischenlandung beim Kilimanjaro welcher umhüllt von einer Nebelsuppe war, dass man diesen kaum sehen konnte. Nach 10 Minuten ging es weiter am Airstrip von Ukunda, wo wir schon erwartet wurden um in unser Hotel zurück gebracht zu werden.

 

Müde, jedoch um eine Riesen Erfahrung reicher, kamen wir in unserem Hotel an, wo wir weitere 5 erholsame Tage verbrachten.

 

Hmmmmm... fehlt hier nicht noch WER?

Wer genau mitgelesen hat, dem ist sicher aufgefallen, dass ich nicht von allen Big Five erzählt habe. Nein, nein, dies ist kein Fehler. "Leider" haben wir den letzten aus der Runde der Big Five, den Leoparden nicht auf unserer 3 Tages Safari gesehen. Jedoch hatten wir das Glück den Geparden auf unserer zweiten Pirsch aufzuspüren. Wer glaubt, die Tiere sind leicht zu finden, dem muss ich enttäuschen.

Daher sehen wir es als persönliches großes Geschenk das schnellste Tier der Welt gesehen zu haben und sind uns sicher, irgendwann auch den Letzten der Big Five, den Leoparden noch live zu erleben.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

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